Mitte November bat mich Annegret, eine Studentin der FU Berlin, ob ich nicht mal ein paar Schülern ein wenig über die Haltung von Vogelspinnen erzählen könnte. Sie studiert Biologie und Chemie auf Lehramt und schreibt in ihrer Examensarbeit zum Thema "Abneigung gegenüber Spinnen". Da wir uns ja praktisch auf die Fahnen geschrieben haben, solchen Abneigungen und Vorurteilen mit dem Vermitteln von Informationen zu begegnen, konnte ich diese Bitte natürlich nicht ablehnen.
So kam es dann, dass ich mich am 17.12. mit meiner dicken A. versicolor (die gerade mal wieder einen Bock verspeist hatte) und einer juvenilen versi im Gepäck ins Museum begab. Dort absolvierte Anne mit ca. 30 Schülern 2 Projekttage, in denen von fachkundiger Seite des Museums u.a. mit Hilfe von Binokularen die Spinnen etwas näher "aufs Korn" genommen wurden.
Meine Ausführungen stießen doch auf reges Interesse, wann trifft man schon mal einen solchen Spinner, der diese Tieren in seiner Wohnung hält? Nun, die große versi diente als begehrtes Fotoobjekt (durfte im schwangeren Zustand aber nicht aus der Dose genommen werden), die Kleine musste aber ran und konnte manche Kinderhand erkunden. Sätze wie "die ist aber schön", "die kitzelt ja nur" oder "die tut einem ja gar nichts" ließ diesen ja normalerweise nicht so gern gesehen "Außeneinsatz" der Spinne rechtfertigen. Es kamen natürlich noch Fragen über Fragen, die ich natürlich gerne beantwortete.
Ich selber kam dann noch in den Genuss, einmal in die heiligen Hallen des Museums geführt zu werden, wo die vielen Präparate gelagert werden. Dort kommt ja der normale Besucher nicht hin; nur Inhaber einer Patenschaft, die das Museum seit 2004 für Schaukästen und andere Präparate anbietet, werden zu Patenschaftstagen eingeladen und können ihre Schützlinge zu besuchen. Ich bekam dann also Hagens Kasten und "meinen" Schaukasten mit Walzenspinnen zu sehen. Es ist schön, dass man ein wenig dazu beitragen kann, zur Erhaltung dieser Sammlung beizutragen.
Unsere Truppe darf dann demnächst auch noch mal vorbeischauen, ich denke eine Vereinspatenschaft als Dankeschön ist dann sicher drin! Vielleicht hat ja noch jemand Lust dazu, dann schaut mal auf der Website vorbei [Mein Museum für Naturkunde]! Und besten Dank noch mal an Dr. Jason Dunlop und seine Mitarbeiter.
Die Projekttage im Museum mussten doch so überzeugend gewesen sein, dass zu unserem Januar-Treffen Leo, ein Schüler, der dort mitmachte, auftauchte. Und bei der Gelegenheit hat er hat dann auch gleich noch eine von Viktorias A. aurantiaca mit bekommen. Am nächsten Tag besuchte er mich dann noch, die Avi wurde mit einer angemessenen Behausung versehen und Leo mit den für die Haltung erforderlichen Infos geimpft. Zusätzlich gab es dann noch eine kleine G. rosea mit dazu. Und die versi, die ich im Museum mit dabei hatte, freute sich auch über ein Wiedersehen.
Schön, so haben wir ein neues potentielles jüngstes Mitglied, das sich mit dem "Spinnenvirus" infiziert hat und ein paar Kinder mit ein bisschen weniger Angst vor Spinnen.
Anne wünschen wir viel Erfolg für ihre Examensarbeit!
Martin S.
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