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17.-18.11.2007 - 2. Bestimmungskurs mit Volker von Wirth

Wie angekündigt fand am 17.11. und 18.11. der 2. Bestimmungskurs der BerlinSpinnen mit Volker von Wirth im Museum für Naturkunde Berlin statt. Es war im Vorfeld gar nicht so einfach, den Terminkalender der BerlinSpinnen mit dem von Volker in Einklang zu bringen, der ja — verständlicherweise — stets gut gefüllt ist.

Am Freitag war es dann aber so weit, Volker landete bei uns in Berlin. Aufgrund des einschlagenden Erfolges des ersten Kurses beschafften sich ja genügend BerlinSpinnen ein eigenes Binokular, so dass wir Volker dieses Mal die stressige Anreise mit dem Auto ersparen konnten, er hatte die Geräte der Vogelspinnen IG ja das letzte mal mitgebracht. So „luden“ wir ihn dann erst mal im Hotel ab und ließen ihm am Freitag Nachmittag noch ein wenig Freizeit. Leider spielte das Wetter für seine Shopping-Tour nicht so ganz mit. Abends ging es dann in ein bayerisches Spezialitätenrestaurant am Potsdamer Platz.



Am Samstag, 10:00 Uhr, startete dann die Hauptveranstaltung. Alle Berlinspinnen fanden sich pünktlich vor dem Museum für Naturkunde der Humbold-Universität zu Berlin ein. Anja Friedrichs, Mitarbeiterin der Uni und Betreuerin der arachnologischen Sammlung, hatte es uns ermöglicht, den Kurs im Exploratorium des Museums durchzuführen. Hier waren die Bedingungen natürlich sehr gut: Ein perfektes Ambiente im Museum, ausreichend Arbeitsplätze und die Binokulare ... dagegen könnte man die eigenen glatt wegschmeißen. Nur die direkt in der Nachbarschaft abgehaltenen Veranstaltungen mit Kindergruppen waren etwas ungünstig, da deren Lautstärke Volkers Stimme doch ordentlich strapazierte!



Am ersten Tag ging es dann wieder ähnlich zu wie beim ersten mal, so dass ich das hier nicht unbedingt wiederholen muss. Einfach mal im Archiv nachschauen. Eine wesentliche Änderung: nachdem uns Volker ja beim letzten mal noch durch aufschlussreiche Kreidezeichnungen an der Tafel über die verschiedenen taxonomischen Merkmale aufklärte (wer soll denn auch auf Anhieb den Unterschied zwischen Zapfen und Keulen erkennen, zumindest an Spinnen ;-) ), tat er es dieses mal mit Hilfe seines umfangreichen Bildmaterials am PC bzw. über Beamer.
Es gab natürlich wieder die eine oder andere Überraschung, so musste auch in Folge dieses Kurses wieder mal eine angeblich im Terri sitzende Gattung ihren angestammten Namen wechseln.

Nach einem anstrengenden Tag ließen wir diesen dann in einem mexikanischen Restaurant im Prenzlauer Berg ausklingen. Anschließend ließ es sich Volker dann nicht nehmen, mal noch eine echte Berliner Currywurst zu probieren. Der Vergleich mit seinen „angestammten“ Exemplaren ergab zwar geschmackliche Unterschiede, aber keinen eindeutigen Sieger. Damit können doch alle leben...



Am nächsten Tag standen dann noch weitere fachliche Schmankerl auf dem Programm. Das Zerlegen einer Alkoholleiche (achtbeinig, natürlich) und das anschließende Freipräparieren der Spermathek in Milchsäure. Dies fand allerdings nicht im Exploratorium statt sondern in der benachbarten Toilette. Einfacher Grund hierfür: Eine mögliche Rauchentwicklung beim Erhitzen der Milchsäure hätte unter Umständen die Brandmelder in den Museumsräumen ausgelöst, dies hätte uns den Morgen doch erheblich versaut. Schließlich wollten wir ja noch eine eigens ausgesuchte, recht garstige, Psalmopoeus cambridgei ins Reich der Träume befördern. Eine hierfür von Volker eingeforderte CO2-Anlage konnte ich nicht bieten., bin halt kein Aquarianer. So verwendeten wir meinen zuhause kurzerhand umgebauten Wasser-Bereiters, um dem agilen Tierchen eine ordentliche Portion des angeblich so klimaschädigenden Gases zu verpassen. Nach etwa 10 Minuten merkte man, dass die Spinne alle Achte von sich streckte. Auf jeden Fall eine interessante Erfahrung, sich ein Tier mal im betäubten Zustand von allen Seiten betrachten zu können. Hier gibt es natürlich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: Geschlechtsbestimmung, Behandlung der Spinnen (Parasiten) usw. Noch interessanter war es allerdings, dass es bei Erwachen der Spinne vom ersten Zucken der Chelizeren bis zur vollen Erlangung der Bewegungsfähigkeit keine 30 Sekunden dauerte. Gut, das mal gesehen zu haben. Das kann doch vor unliebsamen Überraschungen schützen.



Gegen Mittag beendete Volker dann den Kurs. Wir hatten aber noch ein kleines Highlight vor uns, Anja führte uns noch hinter die Kulissen des Museums, wo wir uns das beachtliche Typus-/Holotypus-Material der Spinnentiere betrachten durften.
Als kleines Dankeschön sowohl an Volker als auch gleichzeitig an das Museum trägt jetzt ein Präparat des Museums den Patenschaftsnamen „Volker von Wirth“. Vielleicht ja auch für Volker ein Grund, mal wieder nach Berlin zu kommen?

Im Namen aller BerlinSpinnen bedanken wir uns hiermit bei Volker und auch bei Anja für dieses tolle Wochenende, welches ohne das Opfern ihrer Freizeit für uns nicht möglich gewesen wäre.

Martin und Mike


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