Auch bei der diesjährigen Heim-Tier und Pflanze mussten die BerlinSpinnen wieder dabei sein, nachdem ja im letzten Jahr so ein großes Interesse an unseren Tierchen bestand.
Kurz nach dem Jahreswechsel begann auch schon der Aufbau, ein wenig Übung hatten wir ja schon vom letzten Jahr. Dieses mal war der Stand aber noch ein wenig größer ausgefallen. Wir mussten uns nun etwas einfallen lassen, diesen großen Stand zu "füllen". Dabei wurde mal wieder klar, dass doch viele den gleichen "Grundbestand" in den Terrarien zu sitzen haben; es macht jedoch auf einer Ausstellung keinen Sinn, 10 Exemplare einer Art zu präsentieren. Zusätzlich fehlte nun auch noch Hagen berufsbedingt, nicht dass wir ihn ausstellen wollten, aber seine umfangreiche Sammlung von Poeciloterien hatte sich nun in alle Winde zerschlagen und stand nicht mehr zur Verfügung.
Trotzdem schafften wir es, über 30 verschiedene Arten an Vogelspinnen auszustellen, dazu kamen noch Schaukästen mit Häuten (die Kästen wurden uns freundlicherweise von Fiebig-Lehrmittel zur Verfügung gestellt) und Info-Tafeln. Zusätzlich kam noch ein großes Becken mit einer Nephila spec. dazu, die sich in einem Radnetz präsentieren sollte.
Während wir unseren Stand aufbauten, war man auch in der restlichen Halle der HTP fleißig dabei. So entstand in der Hallenmitte dieses mal ein großes Schmetterlingshaus. Die Versuchung war wirklich groß, dort ein paar Avicularien auszusetzen. Die Tierchen hätten sich bei dem Klima und dem reichlichen Futterangebot sicher wie zuhause gefühlt...und auf die Reaktionen der Besucher hätte ich mich persönlich auch gefreut.
Am Tag der Eröffnung wurde schnell wieder klar, dass das Interesse an unseren Tieren nicht im Geringsten nachgelassen hatte. Interessant war von Anfang an der Kontrast "Schmetterlingshaus vs. BerlinSpinnen". Die Besucher, die das Schmetterlingshaus verließen, waren -baulich bedingt- gewissermaßen gezwungen, auf unseren Stand zu zugehen. Dabei wurde immer wieder der Unterschied deutlich: Schmetterlinge = wunderschön, toll, "niedlich" (!); die Adjektive, mit denen unsere Spinnen bedacht wurden, hörten sich zum Teil etwas anders an.
Trotzdem waren auch von den "Spinnengegnern" dann immer wieder Sätze zu hören wie: "Aber schön sind sie ja doch irgendwie." Irgendwie konnten wir den Leuten dann nur Recht geben. Kam man dann allerdings mit der -zugegebenermaßen relativ lebensecht präparierten- Exuvie einer Brachypelma albopilosum um die Ecke, änderten sich die Meinungen recht schnell wieder. Manche Besucher erstarrten, andere bewegten sich innerhalb von Millisekunden zum Nachbarstand. Weitere wiederum wollten das Tier sofort auf die Hand nehmen und waren regelrecht enttäuscht als sie merkten, dass es sich nur um eine Haut handelte. Leider wurde die Haut dann von einem Exemplar der Gattung Homo sapiens mitgenommen, als sie mal für kurze Zeit in unsere Sitzecke unbeaufsichtigt auf dem Tisch lag...
Ansonsten gab es Parallelen zum letzten Jahr: die Fragen waren die gleichen. Neue Schautafeln zum Thema: "Was fressen die denn?", "Sind die giftig?", "Wie alt werden die?" usw. müssen im nächsten Jahr angebracht werden, allein auch, um unsere Nerven zu schonen.
Insgesamt war es wieder eine sehr erfreuliche und erfolgreiche Veranstaltung. Und auch die Untere Naturschutzbehörde hatte bei ihrem Besuch nichts mehr auszusetzen, dieses mal hatten wir alle erforderlichen Papiere vor Ort.
Martin S.
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